Claudia Sieber Bethke

Warum emotionale Intelligenz und echte Beziehungen den Unterschied machen. In einer Zeit, in der KI und AI einen immer größeren Einfluss auf unser Leben und unsere Berufe haben, nimmt auch unser Augenmerk auf die Menschlichkeit in unserem Tun wieder zu. Viele Menschen haben Angst vor der Veränderung, die durch den Einsatz von Algorithmen und automatisierten Prozessen entsteht. Selbst einstmals beziehungsfördernde Marketingmethoden wie Storytelling werden zunehmend kritisch betrachtet, weil sie oft nur noch dazu dienen, mit emotionsgeladenen Geschichten den Konsum anzukurbeln. Gleiches gilt für das Feld der Beziehungen. So kann es passieren, dass man durch eine all zu vertraute Nutzung der Sozialen Medien dem Irrglauben verfällt, die Menschen, mit denen man auf einer Plattform vernetzt ist, seien „echte“ Freunde - ohne ihnen als Menschen jemals wirklich begegnet zu sein. Einfach nur, weil man sich mit deren Geschichten und dem Idealbild identifiziert, dass sie in einem der KI-gestützten Spielfelder des Internets von sich geben. Doch es gibt einen Unterschied zwischen erfundenen Geschichten und echten, die aus der Seele kommen und die im Gedächtnis bleiben. Mit diesen zog uns schon Steve Jobs, seinerzeit ein Virtuose auf dem Gebiet des Storytelling, in seinen Bann. Er führte uns mit seiner Bildsprache förmlich in seine Vision, wenn er uns von den nächsten technischen Kapiteln seines Lebenswerks erzählte. Der Pionier, der aus der Garage kam, prägt bis heute dieses Metier wie kein anderer, weil seine mit uns geteilte Leidenschaft echt war. Seine Geschichten kamen von Herzen und er begegnete uns auf seiner Bühne mit einem wesentlichen Teil seiner beeindruckenden Persönlichkeit - mit seiner Leidenschaft für das, was er liebte zu tun. Er kam uns damit so nah, als wäre er unser bester Freund. Und diesem kauft man (fast) alles ab.  Er ließ uns nie in dem Glauben, nur seine Kunden zu sein, sondern er machte uns zu einem Teil seiner Erfolgsgeschichte. Er zeigte damit, dass es im Business nicht nur um das Verkaufen geht, sondern er lehrte uns, wie wichtig die Beziehung zu der Vision ist - und zu den Menschen, die sie teilen. Heute wird die Präsentation tiefschürfender „Whys“ oft nur noch als Methode genutzt, um der Gefühlswelt des potenziellen Kunden unter dem Deckmantel der Menschlichkeit - und mit den richtigen Keywords - möglichst nahe zu kommen. Dadurch verlieren aber auch die echten Geschichten immer mehr an Wert, weil wir „es schon nicht mehr hören können“, was uns an jeder Ecke auf die gleiche Weise als authentische Individualität verkauft wird. In diesem TED Talk erwartet uns eine kreative Herangehensweise an die Frage, wie wir uns in einer zunehmend digitalisierten Welt die menschliche Seite in unserem Leben und unserem Wirken bewahren. Denn wenn wir erkennen, dass emotionale Intelligenz immer einen Unterschied zur künstlichen Intelligenz machen wird, dann können wir uns für all die Möglichkeiten öffnen, die die Digitalisierung mit sich bringt. Weil wir darauf vertrauen: „Echte Menschlichkeit ist nicht digitalisierbar.“